

Im August 2009 wagen wir ein Experiment: wir wollen die Reisen unserer Vorfahren so gut wie möglich nachvollziehen und versuchen ohne Hilfe von Maschinen und ohne moderne Navigationshilfen von Stralsund nach Visby auf Gotland zu gelangen – also kein GPS und auch kein Kompass. Ein Blick auf die Seekarte ist nur 1x tĂ€glich erlaubt, um mangelnde Ortskenntnisse auszugleichen (im MIttelalter war i.d.R. mind. 1 Person mit Ortkenntnissen an Bord). Wir mĂŒssen also das Loten (= Tiefenmessen) wieder lernen und mit den Schatten der Sonne Kurs halten. Eine aufregende Angelegenheit und ganz sicher kommen wir nicht annĂ€hernd an die FĂ€higkeiten unserer Vorfahren heran. Aber fĂŒr uns geht es ja auch nicht ums nackte Ăberleben, sondern um einen groĂen SpaĂ. Wir haben nĂ€mlich, im Gegensatz zum wahren Mittelalter, einen Plan B im Hintergrund – ein Sicherheitsteam ĂŒberprĂŒft Wetterlage und unsere Position, greift aber nur im Notfall ein. Daher geht es oft fast spielerisch zu – z.B. probieren wir mit viel SpaĂ aus wie das schwere Schiff ohne Motorhilfe in HĂ€fen und engen Buchen zu bewegen ist. Unter Idealbedingungen funktioniert es ganz gut, das schwere Schiff mit Hilfe von 2 Ankern zu verwarpen – allerdings möchten wir im Alltag doch lieber nicht drauf angewiesen sein.