Unter dieser Rubrik finden sie eine beispielhafte Auflistung vergangener Törns. Falls sie Interesse an aktuellen Törns oder Charter haben, wenden sie sich bitte an unsere Geschäftsstelle. Wir sind durchgehend jede Sommersaison aktiv. Als aktuelle Törns sind u.a. Kurzfahrten zur Kieler Woche sowie ein mehrwöchiger Sommertörn geplant. Eine ausführlichere Jahresplanung ist unter dem Link Termine zu finden. Unsere bisherigen Törnziele sind auf der Karte durch rote Punkte markiert:
Sommerfahrt 2024
von Carsten
Angefangen hatte es am 1. Aug. mit der Fahrt nach Eckernförde zum Piratenspektakel. Drei Piraten neben Gästen begleiteten uns schon auf der Hinfahrt. Der Angriff erfolgte am nächsten Tag gegen Abend mit leichter Verzögerung. Eine selbstgebaute Rohrkanone sollte mit 8 Schuss zum Einsatz kommen – doch leider gingen alle Schüsse zeitgleich los. Das Strand-Spektakel war dennoch gelungen, zumal unser Piratenschiff als Kulisse großartige Dienste leistete. Samstag und Sonntag hatten wir zusammen 6 Gästefahrten und immer ein volles Schiff. Bis wir am Sonntagabend mit den Piraten, der Bürgermeisterin und Amtsvorsteher in der Nacht verschwanden, das Feuerwerk vom Wasser aus genossen und gegen Mitternacht leise und unbemerkt zurückkehrten.
Am 5. Aug. löste Hans dann Christian als Skipper ab, unser Smutje Christine, Klaus, Sven, Justin, Nico u. Katja kamen an Bord und wir nahmen, meist unter Motor, Kurs auf Heiligenhafen. Abends angekommen unternahmen einige noch bei herrlichem Sonnenuntergang einen ausgiebigen Spaziergang ins nahe gelegene Naturschutzgebiet und an die Küste. Wir starteten am nächsten Morgen bereits um 6 Uhr um vor Sonnenuntergang Rostock zu erreichen. Leider wurde nur motort, die nächsten Tage versprachen aber noch ungünstigere Windverhältnisse. Riesige gelbe Algenteppiche kamen uns entgegen, die selbst Skipper Hans so noch nie gesehen hatte.
Zur Hansesail in Rostock wurde unsere Crew von weiteren Mitgliedern wie Maren, Axel usw. tatkräftig unterstützt – was sehr hilfreich war, da wir uns in diesem Jahr (anders als sonst) selbst um den Ticketverkauf selbst kümmern mussten. Giesela brachte jeden Morgen wieder Brötchen vorbei und einige Maschinisten wurden zu einem Essen eingeladen. Da wir reichlich Rudergänger dabei waren, war die quirlige Fahrt auf der Warnow sehr viel entspannter als im Jahr zuvor. Für die erste Fahrt, am Donnerstag um die Mittagszeit, konnten wir nicht zufriedenstellend Karten verkaufen. Die übrigen Tage waren dann aber gut besucht. Ein Vorfall mit der Regina Maris im Fahrwasser vor Warnemünde brachte eine kurze Aufregung ebenso die gestörte Funkverbindung am Samstag.
Die Firma Nordstein ist schon fast "Kult" und am Samstagabend an Bord. Vor Warnemünde wurde gesegelt und der Abend in Rostock mit Feuerwerk beendet. Nach der Mittags-Fahrt am Sonntag gab es wieder einen Crewwechsel. Skipper Hans wurde nun von Martin abgelöst, der uns mit entspanntem Urlaubssegeln über Dänemark bis nach Kiel führen wird.
Am Montagmorgen, noch einmal vollgetankt, machten wir uns ohne Bootsmann, dafür aber mit Bodo und seinen drei Freunden, sowie Johanna Horst Martin, Veit, Martina und Ylva auf die Reise nach Dänemark. Unser Ziel sollte Marstal werden. Die Windverhältnisse waren nicht optimal. Zum späten Abend hin haben wir das Stammsegel gesetzt und konnten so (bis auf das enge Fahrwasser vor Rödby) die ganze Nacht hindurch segeln. Da der Wellengang relativ stark war, standen wir teilweise vorsichtshalber zu zweit an der Pinne. Dabei haben uns die Freunde von Bodo – Reiner und Karsten - kräftig mit unterstützt. Es ist einfach toll die Kraft der Natur zu spüren und bei Sternenhimmel zu segeln. Das kann man nicht beschreiben, man muss es erleben!
Gegen 5 Uhr Morgens legten wir in Marstal im Päckchen an. Einige mieteten sich Fahrräder und erkundeten die Insel Ærö und Ærøskøbing. Ich nutzte das gute Wetter und das leere Schiff, um die Decksfugen abzudichten, damit wir trocken schlafen können. Dann mit Peter zum Strand um eine Runde zu schwimmen, gegen Abend trudelten dann auch alle anderen wieder ein. Am nächsten Morgen dem 14. Aug. setzten wir unsere Fahrt nach Assens auf Fyn fort. Von der 10-stündigen Fahrt konnten wir leider nur 3 Std segeln - schade.
Die Stadt Assens hatte uns zur 500 Jahr-Feier eingeladen und ist durch die historsiche Verschiffung von jährlich bis zu 52000 tausend Rindern entlang des "Ochsenwegs" auf dem Weg nach Flensburg und Hamburg berühmt. Wir machen hier vier Tage lang jeweils acht Stunden lang an Bord -Open Ship. Die Dänen waren sehr interessiert und haben uns gut besucht. Johanna u. Horst haben neben allen anderen einen unermüdlichen Einsatz gezeigt. Dennoch hatten wir noch genügend Zeit übrig, uns auch die historische Stadt anzuschauen.
In Assens änderte sich die Crewzusammensetzung wieder: Axel und Stephanie kamen während Bodo und Freunde, Ylva, Veit mit Hanna gingen. Und so traten wir am Montag den 19.Aug. die Heimreise an - leider nicht um Fünen herum, sondern in südwestlicher Richtung in die Genner Bucht. Dort wurde geankert und bei Mond und Sternenhimmel eine Nachtwache eingeteilt. Am nächsten Morgen starteten wir nach Appenrade, wo wir im Wirtschaftshafen fest machten. Dort hatten wir Zeit, die Stadt mit Schloss und Wassermühle kennen zu lernen. Ein Herr von einem Haiboot nebenan überreichte uns ein Stück Holz unserer Kogge, das beim Schotteleinbau vor 24 Jahren herausgeschnitten wurde und Ihm zu seinem 60ten Geburtstag geschenkt wurde. Er half uns auch am nächsten Morgen Brötchen zu besorgen. Weiter ging es dann durch den Alsen-Fjord nach Sonderburg. Nachdem wir nach langem Warten die Klappbrücke durchqueren konnten, legten wir am Mittwoch direkt vor dem Schloss an. Hier sollten wir nun wegen starker Süd-Westwinde bis Sonntag liegen bleiben. Wir nutzten die Zeit um alles Schöne und Wissenswerte in uns aufzusaugen. So wanderten wir zu den Düppeler Schanzen, ins Deutsche Museum, ins Reitermuseum, lernten sehr viel über die Deutsch-Dänische-Geschichte und hatten ein tolles Erlebnis mit unzähligen alten Autos direkt vor der Kogge und dem Schloss.
Der Wind beruhigte sich am Samstag den 24.Aug., sodass wir gegen 6 Uhr die Heimreise unter Motor antraten. Um 16:30 Uhr legten wir wieder am Satorikai in Kiel an. Wir waren erschöpft, aber auch glücklich, diese tolle Reise gemacht zu haben. Ein besonderer Dank geht an Christine, die während der ganzen Reise für eine optimale Verpflegung gesorgt hatte. Peter war, wie ich, von Anfang bis Ende dabei und es wird sicher nicht unsere letzte Reise gewesen sein. Danke für die Möglichkeit dabei sein zu dürfen.
So schön kann Koggesegeln sein – Hafentage in Wismar

Hafentage in Wismar von Carsten
Hans-Peter Bielefeld und ich kommen am Freitag per Bahn gegen 14 Uhr erwartungsvoll im Hafen von Wismar an. Die Kogge liegt direkt gegenüber einer Walzerbahn – was schön anzusehen aber leider auf Dauer auch etwas laut ist. Zum Glück ist ab Mitternacht Ruhe. Auch am nächsten Tag gestaltet sich das Seglerfest turbulent und es gibt jede Menge zu sehen. Eine hohe Anforderung an Skipper Hans– insbesondere bei den engen An- und Ablegemanövern. Da waren gute Fenderleute und Konzentration gefragt. Wie gut, dass die Kogge 2 Schottelantriebe hat!
Derweil ist das Schiff, dank der Vermittlung durch die ortsansässige Kogge Wissemara und der liebenswerten Art von Crewmitglied Maren, mit Passagieren gut besetzt, so dass wir für das Fest insgesamt ca. 300 Gäste verbuchen können. Ein toller Erfolg für unsere Bordkasse (die dem Erhalt des Schiffes dient) und ein tolles Erlebnis für die Crew.
Für den Rückweg findet ein Skipperwechsel statt: Klemens übernimmt und hat gleich mit kräftigem Gegenwind zu kämpfen. Nach dem Motto „Augen-zu-und-durch“ erreicht die Kogge nach 26 Stunden non-stopp glücklich Heiligenhafen. Für die Crew war der relativ starke Wellengang vor allem in der Nacht teilweise ein echtes Abenteuer und alle fallen müde, aber auch stolz in die Koje. Nachdem alle gründlich ausgeschlafen haben, geht es in großem Bogen um das Schießgebiet von Todendorf. Danach wird es entspannt und die Kogge segelt unter Vollzeug bei sanftem Wind und Sonnenschein ins Fördewasser. So schön kann Koggesegeln sein!
Kieler Woche 2022

Kieler Woche 2024 von Carsten: Wie immer ist die Kogge natürlich bei der Kieler Woche vertreten, dem Segelereignis des Nordens. Große Besucherströme ziehen mit interessierten Blicken direkt an unserem Liegeplatz vorbei und Crewmitglied Maren gibt alles, die Leute für eine spontane Koggefahrt zu begeistern. Ich springe derweil, trotz Verwandtschaftsbesuch, spontan als Crew ein. Besonders gefallen haben mir die beiden Firmenfahrten, bei denen die Crew großzügig am Buffet beteiligt wurde. Auch war bei schönstem Wetter die Windjammerparade eine wirklich gelungene Fahrt: die 60 Traditionssegler wurden von einer Unzahl an kleineren Booten begleitet, so dass die Kieler Förde sich in ein reines Bootsgewimmel verwandelte, aus dem die Traditionssegler stolz herausragten.
Neue Planken für die Kogge
Trotz intensiver Pflege nagt auch an der Kogge ab und zu der Zahn der Zeit. Im Winter 2022 ist es so weit: Wind und Wetter, Wasser, Sonne und Luft fordern ihren Tribut und es müssen zwei Planken auf der Backbordseite auf mehreren Metern erneuert werden. Rein äußerlich war kein Schaden am Eichenholz zu sehen, doch hinter der Fassade ist nur noch wenig Substanz vorhanden. Da der Bereich knapp oberhalb der Wasserlinie liegt, ist hier dringender Handlungsbedarf angesagt. Die Yacht- und Bootswerft Marina Rathje in Kiel- Friedrichsort, wo auch die Kogge seinerzeit gebaut wurde, übernimmt den Auftrag und erneuert die maroden Plankenbereiche. Dazu wird erst einmal alles tote Holz entfernt, so dass im Rumpf der Kogge ein großes Loch entsteht. Dieses Loch wird anschließend fachmännisch gestopft. Inzwischen ist die Kogge wieder voll einsatzbereit!. Zu verdanken ist dieser tolle Erfolg einer Reihe von großzügigen Spenden und dem wirklich tollen Einsatz der Crew und der Yacht- und Bootswerft Marina Rathjein Kiel- Friedrichsort. Vielen Dank!